aktualisiert am 05.11.2024
BOXER-KLUB E.V. Sitz München
GEGR. 1895 IM VERBAND FÜR DAS DEUTSCHE HUNDEWESEN E.V. (VDH)
LANDESGRUPPE IX BERLIN-BRANDENBURG
Geschichte der Gruppe Berlin-Nord e.V.
1.Teil
1977 - 1987
Als vor nunmehr 10 Jahren die Landesgruppe Berlin zum 07.12.1977 zu einer außerordentlichen Hauptversammlung einlud, konnte noch niemand ahnen, welche rasante Entwicklung die Landesgruppe Berlin im Boxerklub durch die Wahl von zwei Ortsgruppenvorständen Berlin-Nord und -Süd nehmen würde. Ca. 15 Jahre zuvor hatten eine handvoll Mitglieder - u.a. Harry Falk, Herbert Landtag, Hubert Wandersee und Peter Holzhausen die ersten Aktivitäten im Tegeler Forst auf dem dortigen “Übungsplatz” begonnen. Ob bei Schnee, Regen oder Sonnenschein trafen sie sich Sonntag für Sonntag unter “freien Himmel” im Wald, um mit ihren Boxern die ersten Schritte in der Ausbildung zu wagen.
Um diese “Pioniere” scharten sich Jahr für Jahr mehr interessierte Boxerliebhaber. Die Bedingungen für die Ausbildung der Hunde und einem gemütlichen Beisammensein waren damals doch sehr hart. Es gab kein beheiztes Klubheim, sondern lediglich einen aufgeschnittenen Kastenwagen, in dem die “Küche” mit Schmalzstullen, Tee, Kaffee und “Landtagsuppe” integriert war. Die Nimmermüden sahen sich daher den Wetterverhältnissen hilflos ausgeliefert, so dass ggf. nur ein Zusammenrücken auf den Holzbänken ein wenig Wärme im Winter versprach. Auch den Hunden - angebunden an Bäumen - blieb nur eine Decke als Unterlage.
Entsprechend gestaltete sich natürlich auch die Ausbildung. Gefährtet wurde gleich nebenan, und der sogenannte Übungsplatz trat nur durch weggeräumtes Unterholz und einer aufgestellten Hürde in Erscheinung. Als Verstecke für den Schutzdienst dienten überwiegend die reichlich vorhandenen Waldbäume. Und so erscheint es auch nicht verwunderlich, dass die damaligen Schutzhundprüfungen nur alle zwei oder drei Jahre stattfanden. Durch das Anwachsen der Mitgliederzahl und die Entfernungen innerhalb Berlins kristallisierten sich auch bald zwei Gruppen innerhalb der Landesgruppe heraus, welche von einem Ausbildungswart kaum noch betreut werden konnten. So wurde vor 10 Jahren beschlossen, aus den “Britzern” die Gruppe Berlin-Süd und aus den “Tegelern” die Gruppe Berlin-Nord zu gründen.
Begünstigt wurde das Vorhaben durch die Errichtung eines Übungsplatzes in der Kopenhagener Straße, welcher sogar in einem angrenzenden Fabrikgebäude eine Unterkunft beinhaltete, Den älteren Mitgliedern wird die “Hühnerstiege” zum Klubheim im 1.Stock noch gut in Erinnerung sein. Der “Aufstieg” gestaltete sich insbesondere im Winter zum Balanceakt. Auch der “Abstieg” nach einer feuchtfröhlichen Feier gestaltete sich nicht immer einfach.
Doch als am 16.11.1977 der Übungsplatz offiziell mit einem Pokalkampf im Schutzdienst eröffnet wurde, waren wir der festen Überzeugung, das optimalste Fundament für die Gründung der Gruppe Berlin-Nord geschaffen zu haben.
So wurde am 07.12.1977 folgender Gruppenvorstand mit fast 100%iger Stimmenmehrheit gewählt:
1.Vorsitzender: Harry Falk
2.Vorsitzender: Peter Degenhardt
Schriftführerin: Hannelore Landtag (Schilling)
Kassierer: Elfriede Bäseke
Zuchtwart: Ruth Reimann
Ausbildungswart: Hans Köhn
Beisitzer: Herbert Landtag
August Bäseke
Harry Falk als eigentlicher Gründer der Gruppe konnte im Vorstand auf erfahrene und aktive Mitglieder bauen. Hier ist beispielsweise Ruth Reimann als Züchterin mit jahrzehntelanger Erfahrung zu nennen, die sich rührig um die alten und nunmehr neu hinzugekommenen Züchter der Gruppe kümmerte und in Zusammenarbeit mit dem Landesgruppenzuchtwart Peter Holzhausen eine enorme Steigerung der züchterischen Aktivitäten und einen damit einhergehenden Mitgliederzuwachs bewirkte.
Dies hatte naturgemäß auch Auswirkungen auf die Anforderungen an den Ausbildungswart. Die Zahl der Schutzhundeprüfungen stieg in den kommenden Jahren enorm und auch die Wechsel der Vorstandsämter - insbesondere der Ausbildungswarte - konnte diesen Aufwärtstrend nicht stoppen.
Gerade die seit Gründung der Gruppe Nord weiter ausgebaute Zusammenarbeit mit Vertretern der Gebrauchs- und Rassehundeverbände hat zu dem heutigen Stellenwert der Ausbildung unserer Boxer geführt.
Der Niederschlag findet sich in den wohl einmaligen Meldezahlen unserer Schutzhundeprüfungen und den Erfolgen unserer Hundeführer - insbesondere im Hundeführerpokal der Landesgruppe, den Landesgruppenveranstaltungen und nicht zuletzt der Verleihung zahlreicher Hundführersportabzeichen.
Im Jahre 1982 mussten wir unser Gelände in der Kopenhagener Straße räumen, und wir waren froh, unser jetziges - zwar sehr teures - aber auch schön gelegenes Übungsgeländes am Kurt-Schumacher-Damm zu finden und unser altes Klubheim wohlbehalten nochmals aufbauen zu können.
Unsere Gruppe ist stets gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen gegangen und hat dadurch eine Aufwärtsbewegung wiederfahren.
Gerade in Krisenzeiten hat sich gezeigt, dass der gemeinschaftliche Gedanke letztendlich Oberhand behielt. Bei den Überlegungen nach Perfektion und höherwertigen Zielen im Vereinsleben sollte man sich immer wieder einmal an die Schmalzstulle, den Kaffe und die “Landtagsuppe” erinnern.
Ihr und Euer
Lothar Schilling
im Jahre 1987 anlässlich des 10jährigen Bestehens der Gruppe
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